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Newsletter der LiteraturGesellschaft Luzern

Februar 2021

Wegen Problemen beim ersten Versand erhalten Sie diesen Newsletter möglicherweise zum zweiten Mal. Wir bitten Sie darum um Verständnis!

Liebe Mitglieder der LiteraturGesellschaft Luzern
Liebe Freunde und Freundinnen guter Literatur

Der zweite Lockdown, vorläufig bis Ende Februar angesagt, hat zur Folge, dass wir weiterhin bis zu einem recht grossen Ausmass auf uns selber zurückgeworfen werden. Die Literatur kann uns helfen, die ungewisse Situation besser anzunehmen und auszuhalten. «Wenn wir Geschichten lesen, werden wir in einer Existenzform lebendig, die nicht unsere eigene ist. Und ohne es zu wissen, lernen wir, erweitern unseren Horizont.» (Chimamanda Ngozi Adichie, nigerianische Schriftstellerin, *1977)

Zu diesem Thema schreibt auch Martina Läubli in der NZZ am Sonntag vom 24. Januar 2021 (online nur für Abonnent/innen). Lesenswert!

Kulturelle Anlässe, darunter auch LGL-Lesungen, finden keine statt, oder dann nur online. Für die LGL wären gestreamte Lesungen organisatorisch und finanziell zu aufwändig. Wir bitten dafür um Verständnis.


Gerne machen wir Sie auf Livestream-Anlässe der Literaturgesellschaft Zug (www.literarische.ch) aufmerksam, d.h. auf eine kleine Reihe «Schweizer Verlage mit ihren Autorinnen und Autoren».

Am Dienstag, 2. Februar 2021, 19.30 bis 21.00 Uhr, stellt André Gstettenhofer seinen Zürcher Verlag Elster & Salis vor. Anna Stern, Schweizer Buchpreisträgerin 2020, liest aus «das alles hier, jetzt». Moderation: Markus Sutter. https://youtu.be/3_tknd7p_jU 

Am Mittwoch, 10. Februar 2021, 20.00 bis 21.30 Uhr, präsentiert sich der Lenos Verlag Basel. Der Autor Werner Rohner liest aus dem Roman «Was möglich ist» und diskutiert mit seiner Lektorin Lucia Lanz. Moderation: Theres Roth-Hunkeler. https://youtu.be/2uqVdfvruSI 


Mazenauers Video-Rezensionen

Wir freuen uns, Sie ein weiteres Mal auf die inzwischen 18 Dreiminuten-Kurzrezensionen hinzuweisen, die Beat Mazenauer mit seinem Team - Anna Luchs (Illustratorin) und Peter Volkart (Filmemacher) - für die LGL aufgeschaltet hat. Schauen Sie sich die neu dazu gekommenen Kurzfilme über Ralf Rothmanns «Hotel der Schlaflosen», Dragica Rajčić-Holzners «Glück» und William Gibsons «Peripherie» an.

Eine Liste der bis jetzt aufgeschalteten Dreiminuten-Filmrezensionen finden Sie hier.


LGL-Lesezirkel zu LT-Aufführungen

Schilten von Hermann Burger hätte am 22. Januar 2021 Premiere am Luzerner Theater feiern sollen. Wegen der aktuellen Pandemie-Schutzvorkehrungen musste auch der Lesezirkel abgesagt werden. Ab März sind keine weiteren Aufführungen geplant. Ob das LT das Theaterstück noch aufführt, ist zurzeit noch ungewiss. Wir denken aber über den Vorschlag eines langjährigen, treuen LGL-Mitglieds nach, für Interessierte im Herbst eine literarische Exkursion ins Ruedertal an den Schauplatz des Romans zu organisieren.

Zuversichtlicher stimmt die Information der zuständigen Mitarbeiterin des Luzerner Theaters, was die Aufführung von TELL – eine wahre Geschichte betrifft. Zurzeit wird TELL geprobt, das Stück soll gespielt werden, wann, ist noch ungewiss. Falls der Lockdown verlängert würde, kämen auch zusätzliche Spieltermine in Frage. Das heisst, dass die LGL an den beiden Lesezirkel-Abenden am 9. und 16. März 2021 festhält und die Anmeldefrist bis Ende Februar verlängert wird. Melden Sie sich an, es hat noch freie Plätze. Hier geht's zur Anmeldung


Mitgliederversammlung 2021 der LiteraturGesellschaft Luzern

Der Vorstand hat sich entschieden, die Mitgliederversammlung, zu der wir in der Regel im März einladen, in diesem Jahr auf dem Korrespondenzweg abzuhalten. Alle LGL-Mitglieder werden Ende Februar die entsprechenden Unterlagen und Dokumente per Post erhalten. Sobald es wieder möglich ist, werden wir Sie nach einem LGL-Anlass zu einem Glas Wein einladen, um auf die Literatur, die uns allen so wichtig ist, und auf die LiteraturGesellschaft Luzern anzustossen.


LGL-Lesekreis

Viviane Birnstiel, die Leiterin des LGL-Lesekreises, meldet: «Die letzten beiden Treffen des LGL-Lesekreises vom November 2020 und Januar 2021 fanden coronabedingt per Zoom statt. Der jüngste Lesekreis-Zugang kennt die anderen Mitglieder bisher nur virtuell. Zwar können diese virtuellen Diskussionsrunden die Treffen in der Libelle nicht ersetzen. Dennoch war und ist es uns ein Anliegen, uns weiterhin regelmässig in dieser Runde über Bücher zu unterhalten. Beide Male ist trotz der physischen Distanz eine spannende und bereichernde Diskussion zustande gekommen.

Beim nächsten Mal reden wir - aufgrund der angesagten Lesung vom 23. März - über Zora del Buonos «Die Marschallin». Wer Lust hat, mitzudiskutieren, kann sich gerne bei viviane_birnstiel@bluewin.ch melden.»


Frédéric Pajak – Träger des Grand Prix Literatur des Bundesamts für Kultur

Mitte Januar gab das Bundesamt für Kultur seine Preisträger*innen für das Jahr 2021 bekannt. Den Grand Prix Literatur erhält für sein Gesamtwerk Frédéric Pajak. Dieser französisch-schweizerische Autor und Zeichner hätte an einer Veranstaltung der LGL im Herbst den Band V seines «Ungewissen Manifests» über Vincent van Gogh vorgestellt, zusammen mit seiner Übersetzerin Ruth Gantert. Dieses «Werk ohne Ende» ist auf die neun angekündigten Bände angewachsen, fünf davon liegen in deutscher Übersetzung vor. Sehr gern haben wir den Autor zu diesem wichtigen Preis beglückwünscht. Wir hoffen, die wegen der Pandemie ausgefallene Veranstaltung nachholen zu können. Vielleicht möchten Sie schon ein bisschen in seinem Werk schmökern; es sei Ihnen die Sendung «52 beste Bücher» aus dem Jahr 2016 empfohlen, welche Sie hier nachhören können. Felix Schneider zeichnet darin ein sehr schönes Porträt von Pajak, welches die Vorfreude auf den Abend mit dem innovativen Künstler noch deutlich erhöht.


Thilo Krause erhält Nicolas-Born-Debütpreis 2020

Der in Zürich lebende gebürtige Dresdner Thilo Krause, der am 6. Mai 2021 bei der LGL aus seinem Werk lesen wird, hat soeben den mit 10'000 Euro dotierten Nicolas-Born-Preis für seinen Debütroman «Elbwärts» erhalten. Der Preis wird alle zwei Jahre vom Land Niedersachsen vergeben. Begründet hat die Jury den Preis wie folgt:

«Elbwärts ist ein großer Erinnerungsstrom aus einer Kindheit und Jugend im Elbsandsteingebirge, der sich kaum mit der völlig veränderten Gegenwart in Einklang bringen lässt. Fremdenfeindlichkeit, Rechtsnationalismus und Elbhochwasser sind die prägenden Momente im Hier und Jetzt. Krause verknüpft die Sphären des Vergangenen und Gegenwärtigen mit Behutsamkeit, Unaufdringlichkeit und Geschmeidigkeit. Die Sprache des Lyrikers verbindet sich mit der Gewandtheit eines Erzählers, der genaue Beobachtungen anstellt, ohne sie selbst auszudeuten. Entstanden ist eine neue Form diskreter politischer Prosa, die subtiler wirkt als laute Anklagen, Appelle und Parolen.»

Hören und schauen Sie sich Thilo Krauses bedenkenswerte Dankesrede an!


Lektüreempfehlung

Hans-Rudolf Schärer, Vorstandsmitglied der LGL, empfiehlt Thomas Hürlimanns «Abendspaziergang mit dem Kater», S. Fischer.

«Dieses Buch ist ein Spiegelbild der thematischen Vielfalt von Thomas Hürlimanns Schreiben, eine Anthologie aus seinem Werk mit einem bewegenden Erstdruck. Es lädt ein zu einem Spaziergang quer durch sein Werk: 24 meist zum zweiten Mal abgedruckte Texte aus vierzig Jahren sind hier versammelt zu den Themen «Wege» (zum Schreiben), «Gottfried Keller», «Schweiz», «Krankheit», «Höheres» (im Sinn der Auseinandersetzung mit theologischen und philosophischen Fragen), «Herkunft», und «Der Berg» (gemeint ist die Rigi). Stationen auf diesem Spaziergang sind autobiographische, fiktionale und essayistische Texte: Sie reichen von der Krankengeschichte über die Familiengeschichte, die Schelmengeschichte und die Kriminalgeschichte bis zu philosophischen und staatspolitischen Reflexionen.» (Auszug aus der Rezension von Hans-Rudolf Schärer auf der Website des Buchjahrs der Uni Zürich). Hier finden Sie die ganze Buchbesprechung.


Für Ihre Agenda

Anlässe der Literaturgesellschaft 2021-1, weitere Informationen auf www.literaturgesellschaft-lu.ch

Dienstag, 23. März 2021: Zora del Buono, «Die Marschallin», Lesung und Gespräch

Mittwoch, 31. März 2021: Hildegard Keller, «Was wir scheinen», Lesung und Gespräch

Donnerstag, 6. Mai 2021: Thilo Krause, «Elbwärts», Lesung und Gespräch

Dienstag, 1. Juni 2021: Barbara Honigmann, «Georg», Lesung und Gespräch


Bleiben Sie uns gewogen. Bleiben Sie gesund.

Das LGL-Team wünscht Ihnen Gelassenheit und Zuversicht im noch jungen Jahr 2021.