Programm
Die LiteraturGesellschaft Luzern macht das Lesen lebendig. Mit zehn bis zwölf jährlichen Veranstaltungen bringen wir Ihnen Bücher und ihre Verfasserinnen und Verfasser nahe.
Die LGL lädt seit 2013 Literaturinteressierte in verschiedenen Formaten zur Auseinandersetzung mit verschiedenen literarischen Formen ein.
Hier finden Sie das nächste Programm Januar bis Juni 2025
Gerne reservieren wir für Sie Ihr Ticket: info@literaturgesellschaft-lu.ch.
Eintritt: Fr. 20.– / für LGL-Mitglieder Fr. 15.– / für Studierende Fr. 10.–
Peter Schulz, der Gründer und Ehrenpräsident der LGL, ist verstorben
Die LiteraturGesellschaft Luzern LGL trauert um ihren Gründer und Ehrenpräsidenten Peter Schulz. Der Medienpionier und Kulturvermittler ist am 1. Februar 2025 im Alter von 95 Jahren verstorben. Peter Schulz hatte die LGL im Jahre 2012, notabene im Alter von 83 Jahren, gegründet und war dann sechs Jahre deren Präsident. Bereits vor der Gründung der LGL hatte er mit seinem 2005 gegründeten Verlag Pro Libro die Zentralschweizer Kulturszene bereichert.
Der Vorstand der LGL erinnert sich mit Dankbarkeit zurück an ihren Gründerpräsidenten, der den Grundstein gelegt hat für die erfolgreiche Positionierung der LGL im Luzerner Kulturleben.
Eine ausführliche Würdigung des vielseitigen Schaffens des studierten Theologen und langjährigen Radio- und Fernsehmitarbeiters sowie Gründer des Medienausbildungszentrums MAZ finden Sie hier.

Thomas Heimgartner: Ping
Dienstag, 15. April 202519.30 Uhr, Hotel Schweizerhof Luzern
Lesung und Gespräch
Moderation: Manfred Papst
1989. Im Frühjahr übernimmt Schweden von China das Zepter im Welttischtennis. In der Birkenmatte fliegen die Bälle langsamer über das Tischtennis-Netz. Ralph und Olivia beobachten, wie ihre Freunde sich näherkommen. «Wir bleiben einfach Kumpels, oder?», fragt Olivia. Für Ralph ist die Sache weniger klar. Und sie wird nicht leichter, als alle bis auf ihn in die Sommerferien fahren und dafür ein neues Gesicht auftaucht: Ping.
35 Jahre danach. Wie kommen Tochter und Vater ins Gespräch, wenn einige tausend Kilometer zwischen und eine abrupte Trennung hinter ihnen liegen? Ob ihre Beziehung «komplex oder nur kompliziert» sei, fragt Valérie den weit entfernten Vater zum Auftakt eines Dialogs, der sich Seite um Seite entwickelt wie ein gutes Tischtennismatch. Auf dessen Erinnerungen an den Sommer 1989 reagiert Valérie mit Bruchstücken, Leerstellen und Fragen.
Thomas Heimgartner wurde 1975 in Zug geboren. Studium der Germanistik, Anglistik und Komparatistik an der Universität Zürich.Seit den 1990er Jahren literarische Veröffentlichungen, zuletzt »Koenigs Weg« (2023). Er lebt mit seiner Familie in Luzern und arbeitet hauptberuflich als Gymnasiallehrer für Deutsch.
Bild ©Ayse Yavas

Vincenzo Todisco: Der Geschichtenabnehmer
Dienstag, 13. Mai 202519.30 Uhr, Hotel Schweizerhof Luzern
Lesung und Gespräch
Moderation: Beat Mazenauer
Vincenzo Todiscos neuer Roman «Der Geschichtenabnehmer» (Atlantis Verlag, 2024) fängt die magische Atmosphäre einer Kindheit in einem italienischen Bergdorf ein, wo die Tradition des Erzählens in besonderer Weise lebendig ist. In Gruma, einem archaischen Dorf im Apennin, geht kein Mensch von dieser Welt, bevor er nicht eine Nacht lang er zählen und letzte Dinge loswerden kann. Walter, wegen seines pechschwarzen Haars auch Nerì genannt, wird zum neuen Geschichtenabnehmer bestimmt. Wenn es so weit ist, eilt er ans Sterbebett, wo schon ein Stuhl für ihn bereitsteht. «Ein sehr atmosphärisches Buch und eine umwerfende Sprache.» Katja Schönherr, SRF.
Vincenzo Todisco, 1964 in der Zentralschweiz geboren, hat Romanistik in Zürich studiert. Todisco lebt in Rhäzüns und lehrt an der Pädagogischen Hochschule Graubünden in Chur. Er veröffentlichte mehrere Romane auf Deutsch und Italienisch. Sein Roman «Das Eidechsenkind» war 2018 für den Schweizer Buchpreis nominiert.

Martin R. Dean: Tabak und Schokolade
Donnerstag, 12. Juni 202519.30 Uhr, Hotel Schweizerhof Luzern
Lesung und Gespräch
Moderation: Sibylle Birrer
Nach dem Tod der Mutter findet der Erzähler in einer Schublade ein Album mit Fotos seiner frühen Kindheit, die er auf den Karibikinseln Trinidad und Tobago verbracht hat. Als junge Frau hatte sich die Tochter von Stumpenarbeitern aus dem Aargau in ein Abenteuer mit einem Tunichtgut der westindischen Oberschicht gestürzt und ein Kind bekommen. «Tabak und Schokolade» (Atlantis, 2024) führt in den tropischen Dschungel einer britischen Kronkolonie der fünfziger und sechziger Jahre. Indem der Erzähler immer weiter zu seinen indischen Vorfahren, die als Kontraktarbeiter in die Karibik verschifft wurden, vordringt, legt er nicht nur einen Familienstammbaum, sondern auch ein Stück Kolonialgeschichte frei.
Martin R. Dean, 1955 in Menziken als Sohn eines aus Trinidad stammenden Vaters und einer Schweizer Mutter geboren, studierte Germanistik, Ethnologie und Philosophie an der Universität Basel. Dean ist ein vielfach ausgezeichneter Autor und war mit seinem neuen Roman «Tabak und Schokolade» für den Schweizer Buchpreis 2024 nominiert.
Foto © Sonja Maria Schobinger